Der Rundwanderweg „Wehrer Rosenberg“ bei Palzem ist zwar kurz – aaaber knackig. Palzem ist die südlichste Moselwein-Gemeinde Deutschlands. Eine der bekanntesten Lagen dieser 200 Hektar großen Fläche ist „Rosenberg“ – eine kleine Berühmtheit unter den Mosel-Weinbergen, denn hier wachsen die Reben auf vielen Terrassen in die Höhe, was für diese Region ziemlich einmalig ist.

Am Bahnhof (oder besser gesagt an der Bahn-Haltestation) Wehr beginnt meine Wanderung …

• Moselsteig Seitensprung „Wehrer Rosenberg“
• ca. 5 km
• Weg: Pfade und Wiesenwege, Waldwege, kleiner Kellersteig, kaum Asphalt
• Schwierigkeitsgrad: mittelschwer – schwer
• Erlebnispunkte Deutsches Wanderinstitut: 64 Punkte
• Höhepunkte: Wiesenweg entlang der Mosel, Trittsteinweg durch den Spirzinger Bach, Pfad durchs Helterbachtal, Klettersteig Rosenberg
• GPS Download HIER (Alltrails) oder HIER (gps-tour.info)

Bis zur Mündung des Helterbachs verläuft der Weg nun idyllisch an der Mosel entlang. Dann wird die Bahnstrecke auf einem kleinen Steinweg durch einen Tunnel unterquert. Als Hilfsmittel dient ein Stahlseil am Wegesrand.

Der Wegesverlauf macht grob gesehen eine Acht und an der nun folgenden Helterbach-Überquerung ist genau die Schnittstelle. Hier muss man ein wenig aufpassen und sich nach rechts halten. Nun geht es etwas steiler bergan in den Wald hinein.

Auf der Höhe des Waldes hat man einen schönen Blick bis nach Helfant. Im unteren Bereich ist die Helfanter Mühle zu erkennen.

An der Helfanter Mühle vorbei geht es nun durch einen Tunnel und über Trittsteine durch das Bachbett des Spirzinger Bachs. Eine Straße oder Weg sind weit und breit nicht zu sehen … Also, allen Mut zusammen nehmen … Auch hier ist die Seite mit einem Stahlseil gesichert. Das hilft!

Der Weg führt nun weiter durch das wildromantische Helterbachtal. Dieser Teil der Strecke ist wirklich (im wahrsten Sinne des Wortes) „zauberhaft“, trotz der in der Nähe vorbeiführenden Bundesstraße, und ein absoluter Genuss!

Am Ende des Helterbachtals erreiche ich wieder die Schnittstelle des Weges und gehe nun hinauf zur Weinbergslage Wehrer Rosenberg.

Der kleine Klettersteig führt über schmale Treppen, steile, steinige Wege und sogar über zwei Leitern, zeitweise krabbele ich auf allen Vieren voran. Schnell gewinne ich an Höhe und kann die Aussicht ins Moseltal bis nach Luxemburg genießen.

Der „Wehrer Rosenberg“ weist einen besonderen Reichtum charakteristischer Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten auf und wurde 2020 als „Leuchtpunkt der Artenvielfalt“ ausgezeichnet. Als Höhepunkt erreiche ich an der höchsten Stelle einen Aussichtspavillon, der zum Ausruhen und Picknicken einlädt.

Meiner Meinung nach allerdings noch etwas schöner: Der in geringem Abstand zum Pavillon erbaute „Lebensbaum“ mit Sinnesbank oder, etwas unterhalb, eine Bank mit Moselblick. Während am Pavillon immer etwas los ist, kann man hier die Ruhe und Aussicht genießen.

Blick auf die Domaine „Cep d’Or“ in Hettermillen (Lux) mit Panorama-Terrasse und seinen markanten, hohen Säulen

Bequem geht es nun bergab, mit schöner Aussicht ins Moseltal führt der Weg dann zurück zum Parkplatz in Wehr.

FAZIT:

Ein 5 km langer Weg – was soll daran schon schwer sein? Denkt man sich vielleicht … Aber mit Klettersteig und dem Trittstein-Pfad durch den Bach hat der Weg durchaus seine Herausforderungen. Zusammen mit dem zauberhaften Helterbachtal, dem idyllischen Wiesenweg entlang der Mosel und der schönen, wenn auch nicht spektakulären, Aussicht vom Rosenberg ist dieser Rundweg, auch wenn er kurz ist, auf jeden Fall eine Reise wert.