Unterwegs im Trierer Land

Wandern an Obermosel, Saar & Ruwer

Äppelkist & Schiefer – Rundwanderweg Rv3

2 Kommentare

Wie baut man einen Wanderweg? So oder ähnlich haben sich zwei Freunde aus dem Ruwertal gefragt und dann tatsächlich mit tatkräftiger Unterstützung von  ehrenamtlichen Riveriser Bürgern und durch die Förderung des Naturparks Saar-Hunsrück den Wanderweg „Äppelkist & Schiefer“ gestaltet, der im letzten Jahr eröffnet wurde. Höchste Zeit diesen (um es vorwegzunehmen) sehr gelungenen Weg kennenzulernen …

    • Rundwanderweg „Äppelkist & Schiefer“ rund um Riveris
    • Bezeichnung: Rv3
    • Weg: schmale Pfade, Wald- und Wiesenwege, etwas Asphalt um Riveris
    • Länge: ca. 8 km
    • Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
    • Höhepunkte: viele Infostationen, Weg entlang der Riveris, Panoramablick, Bauernstollen
    • GPS Download HIER (gps-tour.info) oder HIER (Alltrails)
Den Wanderparkplatz direkt am Beginn des Wanderweges erreicht man, wenn man durch Riveris fährt und dann dem schmalen Weg Richtung Riveris-Talsperre folgt. Hier ist auch direkt der Einstieg zum Wanderweg, der nicht zu übersehen ist …
 
Der Start erfolgt durch das „Eingangstor“ am Parkplatz.  Auf einem immer schmäler werdenden Pfad geht es durch urigen Wald. Unter mir rauscht idyllisch die Riveris durch ein tiefes Tal.
 

Der Weg wird nun schmaler und steiler. „Schlangenpeedschie“ wird dieser Teil der Strecke genannt – eine landschaftlich sehr schöner Abschnitt dieser Wanderung.

Entlang des Weges Richtung Riveris sehe ich dann zum ersten Mal die Streuobstwiesen, die dem Wanderweg einen Teil seines Namens geben. Eine Info-Tafel klärt darüber auf, dass das Riveris-Tal auf Grund seiner vielen Apfelbäume auch „Äppelkist“ gennant wurde. Der Reichtum an Streuobstwiesen wurde durch die geschützte Tallage begünstigt. Die Äpfel hauptsächlich für den in unserer Region bekannten „Viez“ verwendet. 

Auch Rehe scheinen die Streuobstwiesen (oder das darunter wachsende Gras) zu mögen. Ich begegne direkt drei von Ihnen auf meinem weiteren Weg.

Der Weg führt nun durch Riveris und damit naturgemäß eine Strecke über Asphalt. Direkt im Anschluss an den Ort folgt eine „Bauerngrube“. Auch hier finde ich wieder interessante Informationen zum Thema „Riveris und der Schiefer“ auf einer entsprechenden Infotafel.

Um auch im Winter, wo es in der Landwirtschaft wenig zu tun gab, die Familie ernähren zu können betrieben die Riveriser schon vor dem gewerblichen Schieferabbau so genannte „Bauerngruben“, die von ein bis zwei Familien betrieben wurden – eine beschwerliche Handarbeit, die zudem nicht sehr ertragreich war. Zum Ende des 2. Weltkriegs bekamen die Gruben eine neue Nutzung als Zufluchtsort für amerikanische Luftangriffe. In den 60er Jahren wurden sie dann endgültig geschlossen.

Am Wegrand kann man Einblick in eine solche „Bauerngrube“ nehmen. Diese wurde erst im Rahmen der Gestaltung dieses Wanderwegs wieder eröffnet und ist begehbar. Dafür solltet ihr aber eine starke Taschenlampe mitnehmen! 

Es folgt eine längere Strecke über Asphalt durch schöne Landschaft mit Streuobstwiesen.

An dieser Strecke kann man einen kurzen Abstecher zum „Karlsstollen“ machen. Ein Infoschild erklärt, dass dieser Stollen viele Jahre lang profitabel gewerblich genutzt wurde. Im Jahr 1910 wurde der Betrieb dann eingestellt. Heute dient der Stollen als Schutzbehausung für Fledermäuse und kann nicht besichtigt werden.

Dieser kurze Abstecher lohnt sich aber meiner Meinung nach dennoch, denn die Gegend um den Karlsstollen ist sehr idyllisch – eine Gelegenheit zum kurzen Innehalten.

Zurück auf dem Wanderweg verlasse ich nach kurzer Zeit an einem hübschen Pavillon mit Bank den Asphaltweg und folge einem Pfad über die Riveris in Richtung Bausbachtal.

Idyllische Wald- und Wiesenpfade wechseln sich nun ab, dann heißt es Puste holen, denn es geht ganz schön den Berg hinauf. 

Die Landschaft weitet sich und ich habe einen schönen Blick ins Tal der Riveris.

Höhepunkt (im wahrsten Sinne des Wortes) ist der „Panoramablick“, eine schön gestaltete Stelle mit Picknickstelle und einer 360 Grand drehbaren (!) Sinnesbank mit Blick auf die Ortsgemeinde Riveris.

Richtung Burgberg geht es vorbei an einem alten, mittlerweile lange aufgegebenen Weinberg, der den Bewohnern dieser Gegend ein weiteres, kleines Zubrot zu ihrem kargen Lohn ermöglichte. Eine Infotafel am Wegesrand erläutert die Entstehung und Bewirtschaftung des „Kuhnchen“.

Nun geht es bergab. Der schmale Waldpfad hat seine Tücken, es ist recht steil und je nach Jahreszeit etwas rutschig, hier heißt es aufpassen! 

Dann musste ich auch noch einen Bach überqueren, der auf Grund der reichlichen Niederschläge der letzten Wochen ziemlich gut gefüllt war … Mit Hilfe der dicken Taue rechts und links bin ich aber wider Erwarten trockenen Fußes rübergekommen 🙂

Der Weg führt hinunter zur Kneipp-Anlage an der Riveris.

Hier kann man unter anderem einen schönen Barfuß-Pfad entlanggehen, der im Jahr 2011 im Rahmen eines internationalen Jungend-Camps und mit Hilfe einiger Sponsoren angelegt wurde.

Nochmals ein kurzes Stück der Riveris entang geht es zurück zum Parkplatz.

FAZIT:

Alleine der Gedanke, alleine (ok, mit tatkräftiger Unterstützung) einen Wanderweg anzulegen, hat was … Der Weg ist vielleicht nicht spektakulär, aber die idyllische Umgebung und die vielen kleinen und großen Hinweise darauf, dass hier mit viel Liebe zu Werke gegangen wurde (die vielen Infotafeln, ein begehbarer Stollen, eine 360 Grad Sinnesbank …) machen diesen Weg für mich zu einem gelungenen, informativen Ausflug ins Tal der Riveris.

Autor: Karin

Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang von Goethe)

2 Kommentare zu “Äppelkist & Schiefer – Rundwanderweg Rv3

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    Ich habe gestern den Wanderweg Äppelkist & Schiefer wandern wollen.
    Ich habe die Wanderung nach ca. der Hälfte des Weges abgebrochen und bin dann durch den Ort Riveris bzw. nachdem ich mal wieder eine Markierung gefunden hatte wieder zum Startplatz Wanderparkplatz an der Staumauer zurück gegangen.
    Ich fand die Markierungen Rv3 sehr lückenhaft und verwirrend. Leider kann ich hier keine Fotos zum besseren Verständnis einfügen. Deshalb versuche ich die Stellen zu beschreiben wo ich nicht erkennen konnte wie nun weitergehen soll.
    Am Startpunkt habe ich ein Foto der Tafel mit der Wegstrecke gemacht um im Notfall eine Orientierung zu haben.

    1. An der Markierung bei den Streuobstwiesen zeigt eine Markierung nach link einen steilen Anstieg bergauf und einen Markierung nach links( könnte auch wegen der Begehbarkeit in beide Richtungen geschuldet sein, was aber auf der Tafel am Startplatz so nicht zu erkennen ist) über den Weg.

    2. Ich bin den Anstieg hoch und kam auf einen Waldweg an und habe hier eine Markierung vermisst, die mich entweder nach links oder nach rechts leitet und so bin bergab gegangen bis ich mal an eine Markierung kam, die mich nach rechts eine schmalen Weg bergab leitete.

    2. Unten angekommen kam ich in ein Wohngebiet und bin entsprechend der Markierung der Straße Am Kirschengraben gefolgt.

    3. Am Ende der Straße an der Kreuzung Am Kirschengraben und Morscheider Straße habe ich keine Markierung entdecken können. Weder an der Bushaltestelle noch an einer Straßenlaterne.

    Von da an habe ich mir den Rückweg gesucht und bin wieder zum Parkplatz an der Staumauer zurückgegangen.

    Zu meiner Person.

    Von meinem Vater habe ich die Wandergene geerbt und bin schon als Jugendlicher mit meinem Vater viel gewandert. Danach folgten viele Tageswanderungen mit Freunden.
    Seit 2017 erwandere ich die Traumschleifen des Hunsrücksteiges und Stand heute habe ich 72 Traumschleifen erwandert. Hinzu kommt noch der eine oder andere Seitensprung der Mosel sowie 2021 eine Woche Wanderurlaub auf Mallorca und 2023 auf Kreta hinzu.

    Sehen sie bitte diese Information als konstruktive Kritik.

    Ich möchte nicht mit der Anzahl getätigter Wanderungen prahlen, sondern sie darüber zu informieren dass es meiner Meinung nach doch mal wieder notwendig wäre die Vollständigkeit der Markierungen und die Richtigkeit der Wanderrichtung zu kontrollieren damit auch Touristen ohne Wandererfahrung sie viel Spass bei ihren Wanderungen haben und nicht frustriert nach Hause fahren, nur weil die Markierungen nicht gestimmt haben; vielleicht weil irgendwelche „Idioten“ Wegmarkierungen als Souvenir mitnehmen oder einfach zerstören.

    Vielleicht könnten sie auch zusätzlich eine geografische Wanderkarte mit eingezeichnetem Wanderweg und Höhenprofil am Startplatz aufstellen.

    Leider ist auch bei den Wanderwebseiten Outdooractive und Komoot im Internet keine geografische Karte mit Detailinformationen und Höhenmeter hinterlegt. In Komoot gibt es ja auch die Möglichkeit eine ausgewählte Wanderung u.a. auf das Handy zu laden und sich ab dem Startpunkt navigieren lassen.
    Aber ich denke diese Möglichkeit ist auch für die Touristen-Information bzw. der Verbandgemeinde-Verwaltung mit Kosten verbunden.

    Ich werde mit Sicherheit in der nächsten Zeit einen zweiten Versuch starten und Wanderung machen.
    Vielleicht gibt es ja im Touristenbüro in Kasel einen Flyer über die Wanderung.

    Mit freundlichen Grüßen

    Paul Steinmetz

    • Hallo Herr Steinmetz!
      Erst einmal Entschuldigung, dass ich mich jetzt erst melde.
      Vielen Dank für die vielen Infos und Anregungen. Da ich selber ja auch „nur“ ein Wanderer und nicht der Wegebetreiber bin kann ich aber leider erst einmal nicht weiterhelfen…
      Meine Wanderung auf diesem Weg ist ja nun auch schon eine Weile her aber (damals) kam mir der Weg recht gut ausgeschildert vor. Darüber hinaus gehe ich auch nie ohne GPS Anleitung, die mir im Notfall oder bei Verwirrungen immer weiter hilft. Entsprechende Downloads stehen deshalb bei mir auch immer zur Verfügung 😉
      Vielleicht liest ja ein Wegebetreiber hier mit und nimmt die Anregungen auf.
      Ansonsten wünsche ich dennoch weiterhin viel Freude bei Ihren Wanderungen im Trierer Land.

      LG
      Karin

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