Unterwegs im Trierer Land

Wandern an Obermosel, Saar & Ruwer

Traumschleife „Gipfelrauschen“ am Erbeskopf

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An heißen Sommertagen, wenn im Tal der Mosel die Luft „steht“, nutze ich gerne einmal die Möglichkeit, Richtung Eifel oder Hunsrück hinauf zu fahren und ein bisschen frische Luft zu schnappen. Schließlich liegen beide Mittelgebirge so nah – nach einer knappen halben Stunde Fahrt wird die Luft schon kühler und das Wandern angenehmer. An einem schönen Sommertag fahre ich deshalb hinauf zur Traumschleife „Gipfelrauschen“, die mit ihren 7,5 km rund um den Erbeskopf (816,32 m), den höchsten Berg von Rheinland-Pfalz, führt …

    • Gipfelrauschen Erbeskopf – „Traumschleife“ Rundwanderweg
    • Weg: Waldpfade, Wirtschaftswege, kaum Asphalt
    • Länge: 7,5 km
    • Schwierigkeitsgrad: leicht – mittel
    • Bewertung des Deutschen Wanderinstituts: 70 Erlebnispunkte
    • Höhepunkte: Aussichtspunkt Erbeskopf, Windklangskulptur, idyllische, naturbelassene Waldpfade
    • GPS Download der gesamten Strecke HIER

Meine Anfahrt erfolgt zügig Richtung Thalfang/Deuselbach, dann folge ich der Beschilderung Erbeskopf. Ich wähle den unteren Parkplatz, dort, wo im Winter auch der „Skizirkus“ startet. Eine zweite Möglichkeit bietet sich mit dem Parkplatz auf dem Erbeskopf-Gipfel. Am unteren Parkplatz habe ich direkt die längste (und mehr oder weniger einzige) Steigung des Weges direkt vor mir.

Einmal tief Luft holen und es geht los. Der Wanderweg schlängelt sich entlang der Skipisten. Immer voraus sieht man schon von unten die „Windklang“ Skulptur, die natürlich das Ziel des Aufstiegs ist.

Die „nackte“ Skipiste aus Gras sieht im Gegensatz zum Winter (auch wenn nur mit Kunstschnee) seltsam aus … Hier zwei Vergleichsbilder aus dem letzten Winter.

Erbeskopf – Skipiste im Winter

Trotz allem geschickt gemacht – der Wanderweg schlängelt sich zwischen zwei Skipisten durch ein kleines Wäldchen hindurch. Ab und zu geht man auch am Rand der Skipiste entlang und hat, je mehr man an Höhe gewinnt, eine immer schöner werdende Aussicht auf den Hunsrück. Die kann man auf vielen Bänken am Wegesrand am besten genießen …

Thalfang

Am Ziel erwartet mich die imposante Windklangskulptur des Künstlers Christoph Mancke.

Die 16,50 m hohe Skulptur aus Lärchenholz steht als weit sichtbares Zeichen über dem Skihang auf dem Erbeskopf. Ein 70 m langer Steg führt vom Gipfel des Erbeskopfes durch die Skulptur und bildet einen Aussichtspunkt. Vorausgegangen war der Ideenwettbewerb „Nutzung und Gestaltung des Erbeskopfgipfel“ mit 29 Teilnehmern. Es handelte sich um ein Konversionsprojekt nach Aufgabe der militärischen Nutzung des Geländes. (Text von der Website des Künstlers Christoph Mancke: http://www.mancke.de/skulpturen/oeffentlicher-raum/erbeskopf)

Die beste Aussicht hat man natürlich vom Aussichtspunkt auf der Windklangskulptur. Hier reicht die Sicht über Thalfang und Deuselbach hinweg in den Hunsrück bis zum Moseltal und den ersten Eifelhügeln.

Windklangskulptur Erbeskopf

Windklangskulptur im Schnee

Skulptur „Windklang“ Erbeskopf

Aussicht bis ins Moseltal und Eifel

Hier oben (mit dem zweiten Parkplatz in nächster Nähe) ist auch eine ganze Menge los. Der höchste Berg Rheinland-Pfalz ist ein begehrter Aussichtspunkt. Ich gehe vorbei an der Wetterstation Erbeskopf zum Aussichtsturm.

Wetterstation Erbeskopf

 

Aussicht nach Süden Richtung Saar-Nahe-Bergland (im Winter)

Weil wegen der Radareinrichtungen auf dem Erbeskopf kein höherer Turm gebaut werden konnte, errichtete man 2011 im Rahmen der Neugestaltung des Gipfelbereichs rund 150 m nördlich des Erbeskopfturmes die begehbare Windklangskulptur, die freie Fernblicke nach Westen und Norden ermöglicht (Quelle: Wikipedia).

Direkt am Aussichtsturm geht der Wanderweg nun auch weiter bzw. eigentlich erst so richtig los, nachdem ich vorher fast eine Stunde mit Gucken verbracht habe …. Geht man den Weg gegen den Uhrzeigersinn, hat man das „Gucken“ am Schluss der Wanderung – auch eine Möglichkeit.

Ich bin jedoch ganz froh, dass ich das steilste Stück schon mal hinter mich gebracht habe … Für mich geht es gemütlich bergab und auf schmalen, naturnahen Waldpfaden durch herrliche Natur. Die Geräusche des Erbeskopf-Gipfels mit seinen vielen Menschen sind schnell verhallt und es herrschen ab sofort nur noch die Geräusche des Waldes. Der Wald wirkt sehr naturbelassen. An einigen Stellen muss man sich seinen Weg um umgestürzte/entwurzelte Bäume suchen, was aber nicht schlimm ist. Meistens sind schon kleine Pfade von anderen Wanderern „vorgetrampelt“. Und wo hat man schon mal die Gelegenheit, sich einen Baum von unten anzuschauen!?

Eine schöne Bank am Aussichtspunkt Springenkopf (784m), bietet dann nochmal die Gelegenheit, bis hinunter nach Thalfang zu schauen.

Aussichtspunkt Springenkopf/Erbeskopf

Hauptmerkmal dieses Wanderwegs sind seine naturnahen Waldpfade – zusammen mit der menschenleeren Natur hört man hier wahrhaftig die „Gipfel“ (bzw. „Wipfel“) „rauschen“.

Meist führt der Weg durch Wald, nur ab und zu gibt es eine Lücke und man erhält eine schöne Weitsicht auf die Umgebung des Erbeskopfes.

Die Strecke bleibt auch weiterhin „naturnah“ – es wird steinig und steil. Hier muss man besonders bei feuchter/nasser Witterung aufpassen.

Kurz vor Ende des Wanderweges führt ein schmaler Pfad am Rand des Moorgebiets „Ehlesbruch“ entlang. Je nach Witterung kann hier der Untergrund schon mal recht sumpfig sein. In diesem trockenen Sommer ist davon aber nichts zu sehen oder zu spüren …

Über einen breiten Waldweg stoße ich dann direkt wieder auf meinen Parkplatz.

FAZIT:

Wegen seiner hohen Lage und des großen Waldanteils ist dieser Wanderweg auf jeden Fall auch für etwas heißere Sommertage gut geeignet. Und alleine schon die Aussicht von der Windklang-Skulptur ist die Reise wert!
Wie oben bereits erwähnt gibt es natürlich auch die Möglichkeit, den Weg gegen den Uhrzeigersinn zu laufen. Der Weg hinauf ist dann etwas beschwerlicher (er „zieht“ sich etwas länger) aber man hat dann den Erbeskopf mit Aussichtsplattform als „Highlight“ am Ende der Tour.
Eine weitere Möglichkeit wäre, den Parkplatz oben auf dem Erbeskopf anzufahren, die Aussichtsplattform erst einmal zu ignorieren und den Wanderweg zu gehen und am Schluss die Steigung am Skilift hinauf zu nehmen mit der Aussicht am Ende der Tour.
Für welche Möglichkeit ihr euch auch entscheidet – viel Spaß dabei!

 

Autor: Karin

Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang von Goethe)

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