- Geführte Wanderung – Rundwanderung
- Weg: Asphalt, Feldwege, Waldwege
- Länge: ca. 8 km
- Sehenswürdigkeiten: Alte Gruben des Schieferbergbaus, Besucherbergwerk Fell
- mittelschwer
- Weitere Informationen: www.bergwerk-fell.de
- Busanbindung
- Einkehrmöglichkeiten: Imbiss „WeinStein“ im Besucherbergwerk Fell
Über Jahrhunderte hinweg haben in den Gemeinden Fell und Thomm, ca. 20 km von Trier gelegen, viele Menschen vom Schieferbergbau gelebt – wirtschaftlich ein wichtiges Standbein für die Gemeinden. Das Besucherbergwerk Fell erinnert an diese Jahrhunderte des Schieferabbaus und lässt diese Zeit wieder lebendig werden.
Zum Angebot des Besucherbergwerks gehören auch geführte Wanderungen, die die interessierten Teilnehmer abseits der üblichen, gut beschilderten Grubenwanderwege oder der Traumschleife Schiefer- und Wackenweg führen. An einer dieser Wanderungen habe ich teilgenommen.
Los ging es an einem neblig-diesigen, aber warmen Septembermorgen auf dem großen Parkplatz unterhalb des Besucherzentrums. Der Weg führte uns zuerst am Thommer Bach entlang durch das Nossertal Richtung Fell.
Unser Wanderführer Roland erläuterte uns auf mehreren Stationen des Weges den Schieferbergbau der Region, seine wirtschaftliche Bedeutung und veranschaulichte uns an verschiedene Gruben das schwierige Leben und Arbeiten der Bergleute jener Zeit.

Grube „Eichbaum“
Am Fuß einer großen Halde entlang gelangen wir zum wichtigsten Konzessionsfeld auf der Feller Seite des Nossertals.
Die Grube Eichbaum I war mit einer Gesamtlänge von 600m und 16 Abbaukammern das mit weitem Abstand größte Bergwerk in Fell.(Quelle: www.bergwerk-fell.de)

Grube „Schürzig“ mit alter Lore
Ein kurzes Stück talauswärts vorbei an der größten Halde auf Feller Gemarkung gelangen wir zur Grube Schürzig. Um dieses Lager – eines der ergiebigsten des Nossertals – erreichen zu können, wurde der relativ lange Hauptstollen zügig vorgetrieben und ab etwa 1915 konnte das Bergwerk hochwertige Dachschiefer liefern. (Quelle: www.bergwerk-fell.de)
Alte Lore mit Schieferstein
Dies war einige der wenigen Gruben, die mit Loren betrieben wurden. Meist musste reine Manneskraft zum Abtransport genügen.

Margarethenbrunnen
Kurz nach der Grube Schürzig erreichen wir das Margarethenwäldchen, hier wird von einem kleinen Bach der Margarethenbrunnen gespeist. Gemauert aus Schieferstein, besteht die Brunnenrückwand aus einem durch Schuß (Sprengung) hereingewonnenen Schieferblock. (Quelle: www.bergwerk-fell.de)
Wir verlassen nun langsam das Nossertal und biegen ab in den Wald, entlang des malerischen Rilbersbach. Auch hier sehen wir wiederum viele verschiedene Grubeneingänge, alte Stollen und Halden, die uns einen Einblick in diese Zeit des Schieferbergbaus gewähren.
Hochwertiger Dachschiefer musste nach seiner unterirdischen Gewinnung „bergfeucht“ gespalten und bearbeitet werden. Dies geschah in extra dafür vorgesehenen Grubenhäusern direkt vor den Grubeneingängen.
Eine lange Strecke geht es einen „giftigen“, nicht enden wollenden Berg Richtung Thomm hinauf, bis wir dann endlich den höchsten Punkt der Tour erreicht haben und eine wohlverdiente Rast auf dem Gipfel einer alten Halde einlegen.
Langsam lichtet sich auch der Nebel und es verspricht ein sonniger Tag zu werden.
Weiter geht es vorbei an einem imposanten Tagebau Steinbruch.
Tagebausteinbruch
Er diente im Gegensatz zu den Feller Dachschieferbergwerken als offener Tagebau, in dem Material zum Bau von Mauern, insbesondere Weinbergmauern, abgebaut wurde. Die Volumenmasse, die in dem etwa 60 m hohen und 100 m tiefen, stufenförmig angelegten Bruch gewonnen wurde, dürfte ausreichen, um eine rund 200 km lange Weinbergsmauer zu errichten! (Quelle: www.bergwerk-fell.de)
Für den Rückweg bedienen wir uns einem Teilstück des Schiefer- und Wackenweges. Es geht steil hinab.
Endlich abwärts!
Nach 4 ereignisreichen und informativen Stunden haben wir wieder unseren Ausgangspunkt am Besucherbergwerk Fell erreicht.
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Pingback: Das Besucherbergwerk Fell 2 | Stille Strecken
1. Juni 2015 um 7:11
Hey Karin, ich war mal wieder in Fell und Umgebung unterwegs:
https://stillestrecken.wordpress.com/2015/05/31/der-entwasserungsstollen/
https://stillestrecken.wordpress.com/2015/05/31/die-schiefergrube/
https://stillestrecken.wordpress.com/2015/05/27/preview-die-untergegangene-grube/
mehr folgt die Tage …
LG und Glück auf…
Marco
Pingback: Das Besucherbergwerk Fell | Stille Strecken
3. März 2015 um 8:00
Sehr schöne Reportage. Ich war bei dieser wanderung auch dabei (der Kerl in dem grünen T-Shirt und BW-Hose)
Hier: https://stillestrecken.wordpress.com/2015/01/31/dachschiefer-altbergbau/ findest Du Bilder aus einer der Gruben aus Fell – wenn Du interesse hast, ich habe noch Bilder aus dem Besucherbergwerk -die würde ich dir für deinen Bericht zur Verfügung stellen.
Lieb Grüße,
Marco
6. März 2015 um 14:47
Hallo Marco!
Danke für deinen Kommentar, ich erinnere mich … War eine schöne Wanderung! Und danke auch für dein Angebot. Ich möchte in diesem Jahr auch noch das Besucherbergwerk besuchen, da war ich nämlich noch nicht. Dann komme ich vielleicht auf dein Angebot zurück!
LG
15. März 2015 um 12:24
Ich werde dieses Jahr auch nochmal vor Ort sein um eine der Gruben zu befahren. Wenn Du vor hast dort hin zu fahren, melde dich doch mal unter Herrmann-Marco@outlook.de – vieleicht sieht man sich ja! Glück auf und einen schönen Blog führst Du da!
15. September 2014 um 16:03
Danke für den netten Artikel! Wir haben ihn auf unserer Seite verlinkt.
22. September 2014 um 11:09
Gerne! Hat viel Spaß gemacht und war wirklich hochinteressant.
Sorry, dass ich jetzt erst antworte, war leider krank.
13. September 2014 um 10:09
Sehr geehrte Frau Bormann,
vielen Dank für diesen wunderschönen Bericht über die Wanderung.
Robert Hoffmann
Besucherbergwerk Fell
(Betriebsleiter)
22. September 2014 um 11:10
Hat großen Spaß gemacht und war sehr informativ! Demnächst werde ich mir auch noch das Bergwerk anschauen.