Unterwegs im Trierer Land

Wandern an Obermosel, Saar & Ruwer

Rioler Klettersteig & Fünfseenblick

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Rioler Klettersteig

An einem der letzten schönen Wochenenden im Jahr zieht es mich noch einmal hinaus Richtung Mosel. Mein Ziel ist Mehring und die Römische Weinstraße. Hier bin ich schon einige Male gewandert, unter anderem auf den Premiumwanderwegen Longuicher Sauerbrunnen und einen Teil der Extratour Zitronenkrämerkreuz.
Zum Jahresabschluss möchte ich heute nach Mehring und Riol und unter anderem den Rioler Klettersteig und den Aussichtsturm Fünfseenblick „erklimmen“ …

  • Rundwanderweg
  • ca. 11 km
  • Start: Parkplatz am Sportplatz Mehring
  • Weg: Wald- und Wirtschaftswege, kaum Asphalt, Aufstieg am Klettersteig über Felsen und Wurzeln
  • Schwierigkeitsgrad: mittelschwer – schwer
  • Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich!
  • Höhepunkte: Villa Rustica Mehring,  Rioler Klettersteig, Gipfelkreuz Kumer Knüppchen, Aussichtsturm Fünfseenblick
  • GPS Download HIER

Ausreichend Parkmöglichkeiten finde ich am Sportplatz Mehring, direkt gegenüber der römischen Villa Rustica am Sportplatz. Die Besichtigung der Villa Rustica habe ich mir aber für das Ende meiner Wanderung aufgehoben. Nun will ich erst einmal los, Richtung Klettersteig.

Das gesamte Moseltal ist noch nebelverhangen, aber ich habe Hoffnung, dass es bis Mittag aufklart.

Der Weg führt am Sportplatz vorbei zum Waldrand von Mehring, dann ein kurzes Stück steil aufwärts, bevor es auf einem schönen Waldweg wieder hinunter zur Mosel geht. Auf diesem Weg gehe ich weiter  bis kurz vor das Triolago-Freizeitgelände.

Vor Erreichen des Campingplatzes Triolago biegt der Weg zum „Rioler Klettersteig“ nach links ab.

Die Stelle ist gut beschildert mit einem Hinweisschild mit Beschreibung und Wegweisern. Von nun an kann man dem kleinen Schildchen mit dem grünen Bergsteiger folgen.

Ich folge dem schmalen Pfad, der zuerst gemütlich durch Streuobstwiesen und dann am kleinen Bächlein Molesbach entlang in den Wald führt.

 

Im Wald geht der Weg leicht bergauf. An einer Kreuzung wird die Beschilderung etwas verwirrend – ein, zwei Schilder weniger hätten hier auch gereicht …
Man ist versucht, dem breiten Weg geradeaus zu folgen, zum „Klettersteig“ geht es jedoch scharf nach links, steil hinauf durch den Tannenwald. Trittsicherheit geben nur einige Wurzeln, die über den „Weg“ verlaufen.

Über einen kleinen Trampelpfad gewinne ich immer weiter an Höhe und nähere mich dem eigentlichen Klettersteig.

Es ist immer noch sehr neblig, trotzdem sind schon erstaunlich viele Leute unterwegs. Alle wollen nochmal die letzten schönen Herbsttage nutzen. Ich lasse erst mal alle an mir vorbei, damit ich mich in Ruhe (und unbeobachtet …) durch die Felsen hangeln kann… Immer schön am Stahlseil lang geht es nun steil hinauf in die Höhe. Kräftiges Wurzelwerk zwischen den Felsen bietet ein wenig Halt.

Fast senkrecht ragen die Felsen in die Höhe …

Der Blick zurück … nein, dann doch lieber weiter den Berg hinauf …

Das war aber noch nicht alles. Noch einige Male geht es mit Hilfe von Stahlseilen und an manchen Stellen auch ohne Seil und recht steil an Felsen vorbei oder durch Felsformationen hindurch immer weiter hinauf.

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Alternativstrecke:

Wer es nicht so steil mag, dem sei ein kleiner Umweg empfohlen, der nicht ganz so steil hinaufführt, aber dennoch ebenfalls eine gute Trittsicherheit erfordert. Statt nach links abzubiegen geht es an der besagten Waldkreuzung weiter geradeaus, sehr idyllisch am Molesbach entlang.

 

Nach Verlassen des Bachlaufs geht es allerdings auch hier sehr steil den Wald hinauf. Teilweise bieten Trittstufen etwas Halt.

Meistens muss man sich aber „freihändig“ durch den Wald den Berg hinauf hangeln. Trittsicherheit und festes Schuhwerk ist also auch hier unbedingt erforderlich!

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Das Ziel beider Strecken ist das Gipfelkreuz des Kumer Knüppchen, wo sich beide Wege wieder begegnen.

Als  Lohn des steilen Anstiegs empfängt mich eine schöne Sinnesbank am Gipfelkreuz und die ersten Sonnenstrahlen, auch wenn sich der Nebel heute sehr zäh hält, vor allem über der Mosel, die Sicht nach unten lässt noch zu wünschen übrig.

An einem anderen Tag hatte ich mit dem Blick hinab (etwas) mehr Glück.

Blick auf die Freizeitanlage „Triolago“ und Riol

Nach einer wohlverdienten und ausgiebigen Pause folge ich nun der Beschilderung „Fünfseenblick“. Über diese Wegstrecke geht es recht gemütlich durch ein schönes Waldgebiet, das auch als Mountainbike-Strecke ausgewiesen ist und von diesen ausgiebig genutzt wird.

Die Sonne hat hier oben bereits den Kampf gegen das Wolkenmeer gewonnen, über mir erstrahlt der lang ersehnte blaue Himmel.

Der typische Altweibersommer zeigt sich nun mit ganzer Pracht. Tiefblauer Himmel, herrlicher Sonnenschein, im Tal die Nebelschwaden und am Wegesrand wunderschöne Gebilde aus Spinnennetzen.

Immer weiter geht es durch lichtdurchfluteten Wald. Etwas störend sind hier oben, in der Nähe der A1, nur die lauten Autobahngeräusche.

Wer möchte, kann nach ca. 2,5 km, nachdem der höchste Punkt der Strecke erreicht ist, statt weiter geradeaus zu gehen einen kleinen Abstecher nach rechts, zur Abflug-Schanze der Paraglider machen. Hier geht es über eine extra angelegte Rampe durch eine Schneise hinunter nach Mehring – ein ideales Gleitschirmgelände.

Da heute Vormittag jedoch noch der Nebel im Tal vorherrscht, ist an der Abflugrampe noch nichts los. Ich habe jedoch von hier einen beeindruckenden Blick auf das Nebelmeer im Tal.

Nun gehe ich bis zur K 85 weiter durch schönes Waldgebiet über eine kleine Asphaltstraße. Da diese auch die Zufahrtstraße für Paraglider und einen kleinen Parkplatz der Mountainbiker ist, können einem hier auch schon mal Autos entgegen kommen.

An einem kleinen Parkplatz überquere ich die von Mehring kommende K85 und laufe nun über den Premiumwanderweg Extratour Mehringer Schweiz auf schmalen Waldpfaden durch herbstlich bunten , von Sonnenlicht durchströmten Laubwald – wunderschön!

Dann kommt der Aussichtsturm „Fünfseenblick“ in Sicht. Auch hier ist natürlich einiges los. Jeder möchte mal hinauf, um die herrliche Aussicht zu genießen. In der Nähe befindet sich (direkt an der K85) auch ein Parkplatz, so dass der Turm für jedermann gut zu erreichen ist.

Der Aussichtsturm wurde Anfang der 90er Jahre errichtet. Er ist ca. 20 m hoch und liegt knapp 400 m über dem Meeresspiegel. Über insgesamt 105 Stufen geht es hinauf und mit jeder Stufe kommt mehr Landschaft in Sicht.

Ich habe Glück – der Nebel hat sich weitestgehend verzogen und der Aussichtsturm bietet eine spektakuläre Sicht auf das Moseltal und die Windungen der Mosel, die (mit viel Phantasie …) wie 5 kleine Seen in der Landschaft liegt.

Je mehr Stufen man erklimmt ….

… desto schöner und allumfassender wird die Weitsicht.

Oben angekommen bietet sich ein herrlicher Blick auf die Detzemer Staustufe, Schleich, Pölich und Mehring bis zu den immer noch nebelverhangenen Ausläufern der Eifel.

Panorama

Ich beende meine Aussichtstour und steige nun, noch erfüllt von all den schönen Bildern, bergab, auf direktem Weg zurück Richtung Mehring.

Durch Waldgebiet und schließlich die Mehringer Weinberge geht es zurück in den Ort.

Letzter Stopp meiner Rundtour ist die römische Villa in Mehring. Die Villa Rustica ist ein römisches Herrenhaus, welches zu Beginn der 80er Jahre freigelegt und anschließend wieder rekonstruiert wurde. Die einstmals prächtige Villa wurde Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. errichtet und ist eines der größeren Wohnhäuser im Trierer Land.

Bei einem Rundgang durch die Villa Rustica kann man auf Infotafeln viel Wissenswertes über die Anlage und die Funktionsweise des Gebäudes, zum Beispiel die tatsächlich schon damals vorhandene Heizungsanlage, erfahren.

Nach Abschluss der Besichtigung  ist es nur noch ein Katzensprung zurück zum Parkplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

FAZIT:
Eine schwere Tour, die einem viel abverlangt, aber auch viel zu bieten hat. Der „Klettersteig“ ist natürlich für echte Alpinisten keine Herausforderung, aber für den normalen Wochenend-Wanderer doch schon eine kleine Überwindung. Zwischen Kumer Knüppchen und Fünfseenblick kann man eine Reihe von Wanderwegen wählen, z.B. auch den Premiumwanderweg „Extratour Mehringer Schweiz“.
Auf jeden Fall sollte man sich für diese Wanderung einen schönen, klaren Tag aussuchen, denn der Lohn der Kraxel-Mühe ist auf jeden Fall eine fantastische Aussicht. Ein Besuch der Villa Rustica rundet den Tag perfekt ab.

Autor: Karin

Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang von Goethe)

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