
Morgenstimmung: Trittenheim, Mosel
Mein letzter Ausflug ins Trierer Land führte mich im Oktober 2018 zum Premiumwanderweg „Moselachter“. Ausgangspunkt ist die Zummethöhe bei Leiwen. Von Trier aus ist dieser Wanderweg am besten über die Autobahn und eine anschließende Fahrt durchs malerische Dhrontal zu erreichen. An einem schönen, sonnigen Oktobertag ging’s also los …
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- Premiumwanderweg Moselsteig Seitensprung „Moselachter“
- Prämiert mit 61 Erlebnispunkten des Deutschen Wanderinstituts
- Weg: Weinbergswege, Feld- und Wirtschaftswege, Waldweg, wenig Asphalt
- Länge: ca. 15 km
- Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
- Höhepunkte: Aussicht Zummethöhe, Konstantinhöhe, Schieferhöhle, Dhrontal, Moselkino, Marienkapelle
- GPS Download HIER
- Einkehrmöglichkeiten: Hotel Zummethof (mittwochs Ruhetag) und das Reiterstübchen im Hof Kron
Auf Grund der besonderen „Form“ dieses Premiumwanderwegs ist der Parkplatz am Hotel Zummethof zugleich Beginn/Ende und Mittelpunkt der Wanderung, denn hier kreuzen sich beide Wege. Dieser Punkt bietet sich also hervorragend für eine Pause an oder als Start- und Endpunkt, wenn man beide einzelnen Schleifen getrennt wandern möchte.
Die Schleife setzt sich zusammen aus der „Kronenbergrunde“ und der „Sonnenbergrunde“.
Meine Empfehlung für die, die die gesamte Schleife wandern möchten: Wer morgens/vormittags ankommt sollte mit der „Sonnenbergrunde“ beginnen. Diese verläuft zum großen Teil auf langen, geraden Waldwegen und ist etwas Höhepunkt-ärmer als die zweite Schleife. Außerdem bietet Sie bei schönem Wetter schon am Morgen Sonnenschein, während man auf der „Kronenbergrunde“ erst spät (vor allem im Herbst) in den Genuss von Sonne kommt.
1. Teil – Sonnenbergrund
Der Parkplatz Nähe Zummethof Hotel liegt direkt an der Straße und ist kaum zu verfehlen. Von hier startet auch unmittelbar der Wanderweg. Schon von der Höhe Zummethof hat man einen phantastischen Blick auf die Moselschleife mit den Weindörfern Leiwen und Trittenheim. Bei schönem Wetter schweift der Blick über die gesamte Weinregion bis hin zur Moseleifel.
Der Weg beginnt locker mit einem breiten Asphaltweg, der sich dann teilt und den Wanderer doch etwas verwirrt ob der wahren Schilderflut zurücklässt …. Hier muss man etwas aufpassen, dass man den richtigen Weg nicht verpasst. Es geht den Berg hinauf (NICHT Richtung Kapelle!), anschließend durch schönen, hohen Waldbestand. Der Weg ist der Mosel abgewandt und verläuft auf der Sonne zugewandten Seite weiter.
Weiter geht es auf schönem, breiten Waldweg, teilweise auch an einer steil abfallende Hangkante entlang. Der Blick ins Dhrontal ist mir jedoch jetzt im Herbst verwehrt, dafür gehe ich durch schönstes Herbstlaub, durch das die Sonnenstrahlen blinzeln.
Nun erreiche ich den Ferienpark – dummerweise habe ich mir einen Tag in den Herbstferien für meine Wanderung ausgesucht, deshalb ist es plötzlich entsprechend laut um mich herum.
Entgegen der Beschreibung laufe ich nicht durch den Park, sondern auf einem schönen Pfad daran vorbei und treffe etwas später wieder mit dem markierten Weg zusammen.
Dann doch noch ein kleiner Blick ins Dhrontal – auf einer schönen Bank im Sonnenschein und auf Höhe der Tannenspitzen – wunderschön für eine erste kleine Rast.
Der Weg führt nun langsam wieder Richtung Mosel. Ich erreiche den Aussichtspunkt „Moselkino“ oberhalb von Leiwen, der erst vor wenigen Wochen fertiggestellt wurde. Von hier hat man eine wunderschöne Sicht auf die Mosel und Leiwen. Auf den dort vielfach aufgestellten Sonnenliegen kann man relaxen und die wunderschöne Landschaft genießen.
Der Weg wird nun etwas steiler. Das letzte Stück hinauf endet wieder an einem schönen, weitläufigen Rastplatz mit vielen Bänken und Picknickplätzen sowie Infoboxen und Spielplatz. Ein Paradies (nicht nur) für Kinder, auch wegen des großen Wildfreigeheges mit Blick auf die Mosel.
Der Weg führt nun wieder leicht bergab auf einem schönen Forstpfad durch lichten Herbstwald. Ich erreiche wieder die Kreuzung mit der verwirrenden Beschilderung und gehe nun weiter bergab, auf einem kleinen Pfad bis zur 1756 erbauten Marienkapelle „Altes Bildchen“.
Wie ein kleines Hexenhäuschen im Wald wirkt die Kapelle auf den ersten Blick. Sie liegt kurz vor einem steilen Abgrund, ganz nah in den Fels gebaut.
In der Kapelle gibt es einen kleinen Altar und Möglichkeiten, sich auszuruhen. Die Wände verzieren die für diese Gegend üblichen kleinen Dankes-Schildchen. Von der Kapelle aus habe ich nochmal einen kleinen Blick ins Dhrontal.
Von der Marienkapelle aus ist es nur noch ein kurzer Weg zurück zum Ausgangspunkt, dann ist der Zummethof wieder erreicht.
Teil 2 – Kronenbergrund
Vom Ausgangspunkt geht es nun wunderschön entlang der Weinberge mit Blick auf die Mosel, die Weindörfer und die Landschaft.
Der Weg liegt zu Beginn (je nach Uhrzeit und Jahreszeit) noch im Schatten, dafür strahlen die Weinberge rund um Trittenheim umso mehr. Hier frisst die Sonne gerade die letzten Nebelschwaden weg, zurück bleibt ein herrlicher Herbsttag.

Moselschleife – Leiwen/Trittenheim
Ich gehe oberhalb von Trittenheim Richtung Konstantinhöhe durch die Weinberge und freue mich an der wunderschönen Aussicht auf die Moselschleife und die Weinorte Leiwen und Trittenheim. Nach Nebelauflösung kann man bis nach Klüsserath schauen, wo oberhalb des Orts der Premiumwanderweg Klüsserather Sagenweg verläuft, den ich im Frühjahr gewandert bin.
Markant sticht die katholische Pfarrkirche St. Clemens und der alte Fährturm an der Brücke von Trittenheim hervor.
Zu Beginn verläuft der breite Weinbergweg noch recht gemütlich oberhalb von Trittenheim. Von hier aus sieht man auf eine der ersten Brücken an der Mittelmosel aus dem Jahr 1909.
Dann hat man die Wahl: Der Weg zur Konstantinhöhe wird nun schmal und felsig, alternativ kann man aber auch den etwas besser zu gehenden Rundweg R19 nehmen.
Es wird steiler, dafür wird aber auch die Aussicht immer schöner …
Weiter geht es, steil den Hang hinauf. An besonders steilen Stellen geben Stahlseile halt.
Auf einem schmalen Pfädchen geht es dann durch ein kleines Waldgebiet.
Weiter führt der Weg über Trittstufen hinauf. An einer imposanten Schieferhöhle bietet sich zum einen die Möglichkeit, gemütlich zu rasten und zum anderen die tief in den Berg hineinführende Höhle zu erkunden.
Bis hinauf zur Konstantinhöhe folgt nochmals ein steiles, felsiges Wegstück – nicht ganz umsonst weisen Warnhinweise auf den ensprechend schwierigen Wegabschnitt hin.
Man kann aber auch ein Stück zurück gehen und weiter dem Rundweg R19 folgen, der auf etwas leichterem Pfad zur Konstantinhöhe hinauf führt.
Aber auch der Felsenweg ist problemlos machbar. Der Weg führt auf schmalem Weg steil an der Hangkante entlang und nur ab und zu über steile Felsstücke. Bei Nässe ist hier allerdings äußerste Vorsicht geboten! Und ordentliches Schuhwerk und Trittsicherheit sind natürlich Voraussetzung.

Felsenweg zur Konstantinhöhe
Vom Weg aus bietet sich ein gradioser Blick ins Tal – von Leiwen bis Trittenheim und der Zummethöhe …..
… bis zu den weiter entfernt liegenden Moselbergen.
Dann ist die Konstantinhöhe erreicht. Auch hier bietet ein schöner Picknickplatz Gelegenheit zur Rast.
Über ein Hochplateau geht es nun weiter. Der Weg entfernt sich vom Moseltal, ich habe die Mosel nun im Rücken und folge einem Hecken-gesäumten Wegen über das Plateau mit schöner Aussicht nach allen Seiten Richtung Kron Hof.
Am Kron Hof vorbei führt der Weg nun leicht bergab durch abgeerntete, herbstliche Wiesen und Weiden Richtung Dhrontal. Für längere Zeit wandere ich nun an der Hangkante entlang mit immer wieder neuen, schönen Blicken Richtung Tal.

Dhrontal
Auf diesem Weg führt mich der Moselachter langsam wieder zurück zum Ausgangspunkt und Parkplatz Zummethof.
Parkplatz Zummethof mit Sinnesbank
FAZIT:
Wer plant, die gesamte Schleife zu gehen sollte die Tour mit der Sonnenbergrunde beginnen. Diese Runde ist wesentlich einfacher und ereignisärmer als der 2. Teil und gut zum „aufwärmen“ geeignet. Außerdem kommt man, wenn man morgens/vormittags startet, in den Genuss der ersten Sonnenstrahlen, während die Moselseite noch im Schatten liegt.
Beim Wandern auf der Sonnenbergrunde sollte man auch daran denken, dass der Weg hauptsächlich großzügig um den beliebten (und belebten!) Ferienpark Leiwen herum führt. Insbesondere zu Ferienzeiten und am Wochenende kann es also auf dem Wanderweg und an den Aussichtspunkten in der Nähe des Feriensparks ziemlich voll werden …
Davon abgesehen ist besonders die Kronenbergrunde sehr schön, aussichts- und abwechslungsreich und sogar mit ein paar Anforderungen die Konstatinhöhe hinauf gespickt.
Wer sich also überlegt, nur einen Teil der Schleife zu laufen, sollte auf jeden Fall die Kronenbergrunde vorziehen, auch wenn der 2. Teil natürlich ebenfalls seine Highlights hat.
Heimfahrt durchs Dhrontal an der Dhrontalsperre vorbei.