Unterwegs im Trierer Land

Wandern an Obermosel, Saar & Ruwer

„Seitensprung“: Karlskopf-Panoramaweg Pellingen/Krettnach

2 Kommentare

 Karlskopf-Panoramaweg

Im März 2014 habe ich zum ersten Mal von einem neuen Premiumwanderweg ganz in der Nähe von Trier gehört – geplante Fertigstellung Juni 2014 … Bei dieser kurzen Ankündigung blieb es dann aber viele Monate lang. Erst vor ein paar Wochen habe ich erfahren, dass dieser Weg nun fertig gestellt und beschildert ist. Also habe ich mich aufgemacht, diesen neuen „Seitensprung“ zum Moselsteig einmal selbst in Augenschein zu nehmen, vor allem, da er wirklich direkt vor den Toren Triers liegt und im Bereich der mir wohl bekannten Pellinger Höhe und des Konzer Tälchens verläuft.

  • Rundwanderung – Moselsteig „Seitensprung“
  • Weg: Waldwege, Feldwege, Wiesen, etwas Asphalt und Schotterweg
  • Länge: 11,5 km
  • Sehenswert: Die Aussicht ! , Ehrenmal Pellingen, Kapelle Oberemmel
  • mittelschwer
  • Weitere Informationen: Streckenverlauf (Pellingen) auf gpsies: HIER
  • Alternativer Streckenverlauf ab/bis Krettnach auf gpsies: HIER
  • Wegbezeichnung: Moselsteig Seitensprung „Karlskopf-Panoramaweg“

Die Gemeinde Pellingen, ca. 10 km von Trier entfernt, tut in der Tat viel für seine Walking- und Wander-begeisterten Einwohner und Gäste. Gleich 5 Wanderwege hat die kleine Gemeinde zu bieten, dazu kommen noch 3 bestens ausgeschilderte Strecken für Wanderer, Walker und Jogger, mit unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden (Beschreibung und Bilder zur längsten Strecke mit 10 km gibt es auf meinem Blog HIER und HIER).

Nun kommt also noch ein „Seitensprung“ hinzu. Diese Partnerwege des Moselsteigs sind insbesondere für diejenigen interessant, die die Moselregion lieber auf Rundwanderwegen erkunden möchten, statt auf Etappen von Ort zu Ort zu wandern.
Der Karlskopf-Panoramaweg beginnt auch dort, wo die anderen Wander- und Walkingwege starten, nämlich am Wanderparkplatz Pellingen (Sportplatz / Schanzenhütte). Am Ortseingang von Pellingen nimmt man die erste Abfahrt rechts (direkt nach der Bäckerei) Richtung „Sportplatz“ (Achtung! Das Schild wird etwas von einem Baum verdeckt).
Am Sportplatz gibt es reichlich Parkplätze (insofern nicht gerade ein Fußballspiel des örtlichen Fußballvereins stattfindet; es gibt aber auch noch einen Ausweichparkplatz in der Nähe)  und eine Infotafel, die über die Strecke informiert.

Karlskopf-Panoramaweg Infotafel (zum Vergrößern aufs Bild klicken)

Zu Beginn des Wegs geht es ein wenig bergab, um das Neubaugebiet von Pellingen herum. Schon nach wenigen Minuten erreiche ich einen ersten Rastplatz mit einer schönen Ruhebank oberhalb des Neubaugebiets Pellingen mit phantastischer Aussicht auf die umliegenden Felder und Ortschaften bis in den nahen Hunsrück.

Ein Tunnel aus Grün führt direkt zum Denkmal Pellingen

Hier gibt es auch schon den nächsten Rastplatz

Ehrenmal Pellingen Höthkopf

Das Ehrenmal Pellingen Höthkopf ist ein ca. 9 Meter hoher Obelisk aus dem Jahre 1934, der heute als Mahnmal für die beiden Weltkriege gilt. Im Jahr 2010 wurde das Denkmal grundsaniert.

Aussicht vom Denkmal Pellingen ins Trierer Land (zum vergrößern aufs Bild klicken)

Das Wetter ist wunderbar – ideales „Panorama“ Wetter! Blauer Himmel mit einigen Schönwetterwolken, die Sicht reicht kilometerweit.

Ich gehe weiter auf einem schönen Pfad, der am Waldrand entlang führt. Der Beginn des Wegs ist wie eine römische Straße aufgebaut. Hier kann man Geschichte hautnah erleben!

Anhand einer Schautafel wird der Aufbau einer römischen Straße verdeutlicht

Die einzelnen Schichten einer römischen Straße werden erklärt:

Aufbau einer römischen Straße im Detail (zum Vergrößern aufs Bild klicken)

Immer am Wald entlang geht es nun Richtung Konzer Tälchen.

Am Ende des schönen Waldsaumpfades muss noch etwas Asphalt überwunden werden. Es geht weiter an der B268 entlang, Gott sei Dank nur ein kleines Stück, dann biegt der Weg plötzlich (Wegweiser sei dank) nach links „ins Gebüsch“ ab. Der Pfad ist schmal und von links und rechts wachsen zu dieser Jahreszeit Brombeeren und Brennessel wild über den Weg. Trotz langen Hosen piekst es ein paarmal ziemlich heftig … Eine … ähm … schöne kleine Wildnis.

Man ahnt es kaum … aber die Wildnis ruft!

Neben pieksendem Gestrüpp gibt es aber auch eine üppige Blumen- und Blütenpracht am Wegesrand

Ab und zu kann man durch die Büsche schauen, der Blick geht nun Richtung Moseltal, Eifel, Luxemburg und kurz darauf ins Konzer Tälchen.

Auf der Höhe, auf der anderen Seite des Konzer Tälchens, grüßt Kommlingen. Rechts im Bild die Häuser von Konz. (zum Vergrößern aufs Bild klicken)

 

Schon kurze Zeit später: Ein erster Blick ins Konzer Tälchen – tief unter mir liegt Krettnach, auf der Höhe Kommlingen und rechts in der Ferne Konz

Blick ins Konzer Tälchen

Bald darauf erreiche eine wunderschön gelegene Ruhebank mit Blick ins Tal

Krettnach – Konzer Tälchen (zum Vergrößern aufs Bild klicken)

Der Blick geht weit hinein ins Saarland und nach Luxemburg (zum Vergrößern aufs Bild klicken)

Auf schmalem Weg  gehe ich jetzt steil bergab durch den Wald immer Richtung Krettnach. Bei feuchter Witterung ist hier Vorsicht geboten! Aber auch bei trockenem Boden muss man höllisch auf das Wurzelwerk aufpassen.

Oberhalb von Krettnach endet der Wald und der Weg geht nun nach links durch die Weinberge, an einem kleinen Wäldchen entlang. Rechter Hand habe ich eine schöne Aussicht auf Ober- und Niedermennig und das Moseltal.

(zum vergrößern aufs Bild klicken)

Blick zurück auf die Kirche in Krettnach

Es wird ein guter Jahrgang …

Das Konzer Tälchen voll im Blick: Am äußersten linken Rand ahnt man schon die ersten Häuser von Oberemmel, im Vordergrund liegt Kretnach, zur Rechten schließen sich dann Ober- und Niedermennig an, auf der Höhe sieht man Kommlingen, im Hintergrund die Mittelgebirge von Saarland, Luxemburg und Eifel (zum Vergrößern aufs Bild klicken)

Von Krettnach kennt der Weg dann voererst nur eine Richtung – hinauf! Und zwar recht heftig … ich komme ganz schön ins Schwitzen, bis endlich eine Bank mit herrlicher Aussicht auf das gesamte Moseltal erreicht ist.

Das Ziel im Blick – Bank Höhe Karlskopf

Von der Bank Höhe Karlskopf hat man eine tolle Sicht ins Moseltal bis nach Luxemburg.

Nun biegt der Weg rechts ab Richtung Gipfelkreuz Karlskopf.

 

Am Karlskopf Gipfelkreuz vorbei geht es weiter, nun wieder leicht bergab, auf schönen schmalen Pfaden durch Waldgebiet. Zwischen Wald und Weinbergen mit Sicht aufs Konzer Tälchen kommt langsam Oberemmel in Sichtweite.

Oberemmel, der bekannteste Ort des Konzer Tälchens, in Sichtweite

Entlang der Weinberge des Karlskopf

Schöner Rastplatz kurz vor der Kapelle Oberemmel

Kapelle Oberemmel mit Möglichkeit zur Einkehr

 

Hinter der Kapelle Oberemmel lasse ich das Konzer Tälchen und die Weinberge jetzt hinter mir. Für kurze Zeit führt die Strecke auf dem gleichen Weg wie der Pellinger Rundwanderweg Nr. 3, dann trennen sich die Wege wieder und der „Seitensprung“ führt nach links in den Wald hinein.

Schöner, lichter Wald mit sehr angenehmen Waldwegen herrscht nun vor. Gerade jetzt, zur Mittagszeit, ist der Schatten eine Wohltat. Außerdem geht es, erst moderat, dann immer steiler werdend, bergauf und ich komme (mal wieder) ganz schön ins Schwitzen.

Was für ein Weg! Da schlägt das Wanderherz höher.

Schöner Rastplatz auf dem Weg durch den Wald

 

Das letzte Stück wird auch noch geschafft –  durch schönes Waldgebiet geht es zurück zum Sportplatz.

Fazit: Ich freue mich sehr über einen weiteren Premiumwanderweg in direkter Nähe von Trier! Obwohl ich in und um Pellingen schon des öftern unterwegs war, habe ich mit diesem Wanderweg wieder einige neue Wege (und damit Aussichten) kennengelernt, die ich bisher nicht kannte. Dieser Wanderweg nennt sich nicht umsonst „Panoramaweg“, denn das ist es tatsächlich, was den Weg ausmacht – ein einzigartiges Panorama mit kilometerweiter Sicht! Darum sollte man sich für diesen Weg auch unbedingt einen sonnigen, oder zumindest möglichst klaren Tag aussuchen, ansonsten verpasst man das größte Plus dieses Wegs, und das wäre wirklich schade. Und da hier gerade die Landschaft den besonderen Reiz ausmacht, kann man diesen Wanderweg auch immer wieder einmal gehen, zu verschiedenen Jahreszeiten, er wird immer anders aussehen und nie langweilig werden.

Tipp: Es soll ja Wanderfreunde geben, die am Ende der Strecke lieber bergab gehen … Wer sich ein bisschen in der Gegend auskennt kann den Karlskopf-Panoramaweg auch am Bürgerhaus in Krettnach beginnen (Zuweg ist markiert). Von dort nur ein Stück die Straße bergauf, dann rechts halten, und man kommt fast automatisch zu dieser Bank mit Wegekreuz (siehe Bild links) und kann von dort den Weg beginnen.

Autor: Karin

Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang von Goethe)

2 Kommentare zu “„Seitensprung“: Karlskopf-Panoramaweg Pellingen/Krettnach

  1. Hach, da kribbelt es doch gleich in den Beinen………..es gibt so viele schöne Ecken in Deutschland und anderswo. Danke für die vielen unbekannten Wanderziele.
    Bettina

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