Unterwegs im Trierer Land

Wandern an Obermosel, Saar & Ruwer

„Traumschleife“: Ruwer-Hochwald-Schleife

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Ein wunderschöner, nicht zu heißer Sommertag mit herrlich klarem Himmel – ein solcher Tag bietet sich perfekt an für einen Ausflug zur Ruwer-Hochwald-Schleife. Die schönen Ausblicke in den Hunsrück sind ideal für einen schönen Sommertag – und wenn’s einem zu heiß wird weht auf der Höhe immer ein angenehmes Lüftchen, dazu kommen ausgedehnte Waldgebiete und die munter plätschernde Ruwer, die zweimal überquert wird. Also, auf geht’s Richtung Hochwald …

    • Startpunkt ist der Wanderparkplatz am Sportplatz Hentern
    • Alternativ: Ortsmitte Hentern (Zuweg ca. 500 m)
    • Weg: Viele Wiesen, Wald- und Wirtschaftswege
    • Länge: ca. 13 km
    • Schwierigkeitsgrad: mittelschwer
    • Höhepunkte: Aussicht auf den Hunsrücker Hochwald, die Weite der Landschaft, idyllische Ruwer, Felsformationen Marjeterfelsen und Heckelbuschfelsen
    • GPS Download: HIER

Infotafel – zum Vergrößern draufklicken!

 

Die Anfahrt ist denkbar einfach und auch ohne Navi gut zu schaffen.

Aus Trier kommend fahre ich über die „Pellinger“ (B268) bis kurz vor Zerf. ca. 3 km vorher geht es scharf links ab Richtung Baldringen /Hentern. Durch Baldringen fahre ich hindurch und halte mich dann nach links Richtung Hentern. Vor Ortsbeginn Hentern erreiche ich den Sportplatz und parke rechts auf dem Wanderparkplatz. Hier geht direkt die „Traumschleife“ vorbei.
Eine kleine Tafel am Parkplatz gibt dem Wanderer eine Kurzauskunft über die Tour – und dann kann es auch schon losgehen.

 

 

Das „Eingangstor“ direkt am Parkplatz ist nicht zu übersehen.

 

Kaum bin ich durch das schöne hölzerne Tor hindurchgegangen, geht es auch schon durch ein kleines Wäldchen direkt hinauf Richtung „Gipfelkopf“.

Über einen schmalen Waldpfad durch lichten Laubwald, an schönen Felsformationen vorbei, gehe ich recht gemäßigt bergauf.

Zwischendurch öffnet sich immer mal wieder der Wald und flachere Passagen bieten sich zum „Luftholen“ an.

Über einen schönen Wiesenweg gehe ich dann wieder bergauf und werde zum erstenmal mit einer herrlichen Weitsicht auf den Hunsrücker Hochwald belohnt.

 

Ein wunderschöner Sommertag! Während ich mir selber auf einer Bank mit herrlicher Aussicht ein wenig Ruhe gönne, kann ich Insekten und Schmetterlingen „bei der Arbeit“ zuschauen…

Nun bin ich fast schon auf dem erstem Höhepunkt der Tour angekommen.

Über einen weiteren schönen Wiesenweg durch wogende Weizenfelder gehe ich zur Sinnesbank am „Galgenkopf“ – ein perfekter Rastplatz auf 460 m Höhe mit grandioser Aussicht auf den Hunsrücker Hochwald.

 

Die Versuchung ist groß, hier eine Weile die Beine baumeln zu lassen und die herrliche Aussicht zu genießen. Neben der Sinnesbank bietet dieser Rastplatz auch ein „Kästchen“ mit Wandertagebuch, in das sich jeder Wanderer eintragen oder einfach nur darin schmökern kann. Da kann man ein paar ziemlich lustige Einträge entdecken (ein Beispiel ).

Aber mein Weg ist noch lang, darum gehe ich relativ zügig weiter über den schönen Wiesenweg mitten durch das Getreide. Mal mehr, mal weniger steil bergab führt der Weg langsam Richtung Ruwer.

Über Wiesen und Weiden an einer kleinen Kapelle entlang geht es weiter, mitten durch herrliche Natur.


Zu meiner Rechten sehe ich immer noch die Höhenzüge des Hochwalds, nun geht es aber immer weiter bergab, an dem Örtchen Hentern vorbei Richtung Ruwer.

Ruwer-Hochwald-Schleife – am Horizont Blick auf den Hochwald mit Baldringen

Am Ortsrand von Hentern führt der Weg weiter über Wiesenwege Richtung Kreisstraße K44, die ich bald darauf überquere.

Durch das „Fenster“ der Holzskulptur fällt mein Blick auf Baldringen auf der Höhe, das jetzt doch schon ein ganzes Stück weit weg ist.

Auf dem Weg an Hentern vorbei passiere ich einen schönen Holzbrunnen – eine willkommene Erfrischungspause, denn es wird jetzt doch langsam ziemlich warm.
Wer sich jetzt entscheidet, eine größere Pause einzulegen, kann hier nach rechts Richtung Hentern gehen und z.B. den Landgasthof Kopp (Donnerstags Ruhetag) aufsuchen.

Blick zurück auf Baldringen (oben) und Hentern (unten)

Ich selbst gehe nach links weiter, hinab auf schönen Wiesenwegen, überquere die K44 und höre schon bald darauf das Rauschen und Plätschern der Ruwer.

Ohne, dass ich das kleine Flüsschen sehe, begleiten mich die Geräusche, während ich durch Haselbusch-Haine gehe, die ihre Zweige über mir zusammenschlagen und mir das Gefühl geben, durch einen Tunnel zu gehen.

Dann erreiche ich die Ruwer. Über eine schöne Holzbrücke geht es über den Fluss.

 

 

Hier sollte man vielleicht nochmals die Möglichkeit, eine kleine Rast einzulegen, wahrnehmen, denn es geht nun auf ca. 1,5 km „über Stock und Stein“ recht stramm hinauf durch den Wald und an imposanten Felsformationen vorbei Richtung Heckelbuschfelsen, dem höchsten Punkt der Wanderung.

Zunächst gehe ich auf einem schönen, schmalen Waldpfad, der dick mit vertrockneten Tannennadeln bedeckt und schön weich ist, gemächlich bergan. Dann überquere ich den Ruwer-Radweg, der hier idyllisch an der Ruwer entlang führt, und gehe nun immer steiler werdend den Berg hinauf.

Nach der Überquerung des Ruwer-Radwegs wird der Weg hinauf wilder und urwüchsiger, da ist der Begriff „Weg“ fast schon etwas zu hoch gegriffen …

Teilweise erkenne ich den Weg kaum und muss höllisch aufpassen, mich hier nicht zu verlaufen, hier wären vielleicht ein, zwei Beschilderungen mehr nicht verkehrt …
Zwischendurch geht’s auch mal richtig steil hinauf – hier ist vor allem nach längeren Regenfällen äußerste Vorsicht geboten!

Trittstufen helfen weiter, wenn’s zu steil wird

Entlang des kleinen Mertesbach gehe ich weiter bergauf. Eine kleine „Sitzgruppe“ aus Baumstümpfen zu meiner Rechten bietet eine erste Möglichkeit zum Luftholen an.
Auf dem weiteren Weg passiere ich immere wieder großartige Felsformationen. Vorbei geht es unter anderem am hoch in den Himmel hinaufragenden „Marjeterfelsen“. Der „Marjeterfelsen“ ist der Sage nach die Heimat, oder besser gesagt, der Verbannungsort des „Marjeter Geists“ – eine Schautafel am Fuß der imposanten Felsformation informiert über die Geschichte dahinter.

Marjeterfelsen Nähe Hentern

Der Weg wird wieder steiler und felsiger – durch die vielen Felsbrocken suche ich mir meinen Weg …

Vor mir waren auch schon Andere hier: Steinfiguren säumen den Weg

Dann gehe ich ein kleines Stück eine „Waldautobahn“ entlang, aber nur kurz, dann biegt der Weg wieder nach links ab und es geht nochmals den Berg hinauf, an weiteren beeindruckenden Felsen vorbei.

Endlich ist der „Heckelbuschfelsen“ erreicht. Hier, auf 490 m Höhe, bin ich gleichzeitig auch am höchsten Punkt der Wanderstrecke angekommen.

Eine schöne Sitzgruppe am Felsen lädt zu einer wohlverdienten Rast ein.

Ruwer-Hochwald-Schleife (Heckelbuschfelsen)

Nach einer Pause gehe ich nun wieder über weichen Waldboden und – natürlich – Wiesenwege bergab, erneut Richtung Ruwer.

Zwischendurch trete ich immer wieder aus dem Wald hinaus und habe wieder wunderbare Weitsicht auf die weite Landschaft.

Immer weiter geht’s bergab – auch hier sind selbstverständlich wieder Wiesenwege eingeplant.

Im Tal angekommen führt der Weg eine Weile oberhalb des Ruwer-Radwegs entlang, der für ein kurzes Stück auch einen Kreuzweg berührt, den Firmlinge aus Hentern vor einigen Jahren zum Teil mit Müll (!), den sie im Wald gefunden haben, gestaltet haben. Zu jeder Station gehört auch ein Kästchen mit bewegenden Texten der Jugendlichen.

Ich biege dann nach rechts ab und gehe unter einem Viadukt hindurch unter dem Ruwer-Radweg entlang hinab zur Ruwer, die ich ein weiteres Mal über einen schönen, hölzernen Steg überquere.

An einem hübschen Bildstock geht es ein letztes Mal bergauf – eigentlich keine große Sache, aber nach fast 13 km in den Beinen fällt der Aufstieg tatsächlich ziemlich schwer …

Den Abschluss der Wanderung bildet ein – wie könnte es anders sein! – wunderschöner Wiesenweg, der zurück zum Ausgangspunkt am Parkplatz führt.

FAZIT:

Die Ruwer-Hochwald-Schleife wurde vom Deutschen Wanderinstitut mit herausragenden 82 Punkten bewertet – was auf dem Portal outdooracitve teilweise kritisiert wird. Mit Bewertungen ist das ja meiner Meinung nach immer so eine Sache … Geschmäcker sind nun mal verschieden und wer braucht schon Punkte? Einfach selber rausfinden, ob die Tour einem Spaß macht oder nicht. Mir hat die „Schleife“ jedenfalls sehr gut gefallen, bei schönem Wetter kann man herrliche Weitblicke genießen, dazwischen gilt es, anspruchsvolle Kraxelpartien zu bewältigen und mittendrin plätschert idyllisch die Ruwer. Ein Weg, den man nicht einfach „durchmaschieren“ sollte, sondern der genossen werden möchte – mit Pausen sollte man schon 5 bis 6 Stunden einplanen.

Autor: Karin

Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang von Goethe)

2 Kommentare zu “„Traumschleife“: Ruwer-Hochwald-Schleife

  1. Hallo Karin!
    Fantastische Bilder. Darf mein deinen Flickr-Account erfahren oder gibt es da nicht mehr zu sehen?
    Liebe Grüße Vera

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