Unterwegs im Trierer Land

Wandern an Obermosel, Saar & Ruwer

Tempelanlage Tawern

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Weihnachtszeit – Zeit, ein bisschen zu pilgern. Mein Weg führt mich zu einer alten römischen Tempelanlage … Katholischer Pilgerweg und römischer Tempel? Wie passt das zusammen? Es passt!

Ich fahre von Trier über die B51 Richtung Konz-Könen, dann weiter Richtung Ayl. Hinter Könen biege ich dann rechts ab Richtung Temmels/Tawern und erreiche nach kurzer Fahrt den kleinen Ort Tawern. Überall ist die „Tempelanlage Tawern“ ausgeschildert, verfahren kann man sich also kaum.

Am Ortsrand, kurz hinter den letzten Häusern, parke ich auf einem Wanderparkplatz und gehe den weiteren Weg zu Fuß (man kann aber auch direkt bis zur Tempelanlage fahren).

Der Weg führt weiter über Asphalt. Dann hat man die Wahl: Geradeaus weiter über die Teerstraße oder links abbiegen durch den Wald.

Ich wähle den Waldweg und folge eine kleine Wegstrecke lang dem „Pilgerrundweg“. Durch die lichten, laublosen Bäume kann man auf der Höhe schon die Tempelanlage erkenne.

Nach kurzem Aufstieg durch den Wald ist die Tempelanlage auch schon erreicht.

Tawern (ursprünglich wohl „taberna“ = Raststätte) liegt bzw. lag für die ‚alten Römer‘ strategisch sehr günstig an einer bedeutenden Handelsstraße nach Metz, die Trier mit dem  Zentrum des römischen Reichs verband. Reiste man von Süden kommend nach Trier, hatte man von hier aus zum ersten Mal einen weiten Blick ins Moseltal und es wurde Zeit, den Göttern zu danken. Umgekehrt baten alle, die von Trier aus in die Fremde aufbrachen, hier mit Opfergaben um eine gute Reise. Also naheliegend, an dieser „Raststätte“ eine Tempelanlage für den römischen Gott Merkur, den Gott des Handels und des Verkehrs, zu errichten.

Die Tempelanlage wurde in den Jahren 1986 und 1987 unter Leitung des Rheinischen Landesmuseums Trier ausgegraben und teilweise rekonstruiert.

Der Verein „Römisches Tawern“ bietet von Mai – Oktober immer Sonntags zwischen 14.30 und 16.30 Uhr Führungen an, bei denen man alles Wissenswerte zu der Tempelanlage erfährt. Bei rechtzeitiger Anmeldung bietet der Verein auch Gruppenführungen zu anderen Terminen an (siehe auch Verein Römisches Tawern)

Das Osttor war in römischer Zeit der „Haupteingang“ zur Tempelanlage – warum, wird ersichtlich, wenn man sich die Aussicht von hier aus betrachtet

Osttor – Haupteingang zum Tempelbezirk

Aussicht vom Haupttor ins Moseltal


Brunnen – Tempelbezirk Tawern

Als die Anlage unter Leitung des Rheinischen Landesmuseums Trier rekonstruiert wurde, fand man im Brunnenschacht unter anderem auch Münzen und Krüge, die anhand der Schichtung im Brunnen eine hervorragende Rekonstruktion der Geschichte des Tempelbezirks ermöglichten.

Aussicht – Tawern bis Trier (im Dunstschleier)

Tempelbezirk Tawern

Die Tempelanlage ist ganzjährig geöffnet. Ein Eintritt wird nicht erhoben.

Nach eingehender Besichtigung verlasse ich den Tempelbezirk und folge weiter dem „Pilgerrundweg“, nun auf einem breiten Waldweg.

Es geht immer weiter hinauf auf den Kamm des Metzenbergs, auf die von Metz nach Trier führende ehemalige Römerstraße. Ab hier verläuft auch der Jakobusweg parallel zur einstigen Römerstraße.

Jakobosweg Wegestein

Auf dem Kamm des Metzenberges führt die alte Römerstraße schnurgeradeaus

Ich biege nach einer Weile nach links ab und verlasse den Pilgerrundweg Richtung Mannebach.

Es geht nun längere Zeit durch den Wald bergab

Im Tal angekommen biege ich wieder nach links ab und folge der Walking-Strecke Nr. 3 (gleichzeitig auch ausgezeichnet als Zuweg zum Moselsteig).

Nach ca. 1,5 Std. erreiche ich wieder den Parkplatz an der Tempelanlage.

Fazit: Kleine Rundwanderung, geeignet für die ganze Familie, mit hohem Lernfaktor!

© by Grischan Does / cruciniacum.eu

Autor: Karin

Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen (Johann Wolfgang von Goethe)

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